|
|
GlockenKlangGlocken
Klanginstallation für zwei Schalenpendel und elektronische Zuspieler
GlockenKlangGlocken
ist nach Organum eine zweite Installation, die sich mit Klangobjekten
des kirchlichen Raumes beschäftigt. Mit Hilfe von zwei von der Kirchen-
decke herabhängenden Schalenpendeln können zufalls- gesteuerte Glockenklänge,
die von wiederum in zwei Schalen abgelegten Lautsprechern abgesondert
werden, in ihrem Klangspektrum verändert werden.
Während die Pendel in abstrahierter Form das kinetische Moment der
schwingenden Glocke aufnehmen, kann das automatisierte Klanggeschehen
dagegen als eine Art "elektronischer Glockenautomat" aufgefaßt werden,
der als klingende Apparatur sowohl auf die im späten Mittelalter
verbreitete Metapher des Kosmos als mechanischem Automaten wie auch
auf die pythagoräische Vorstellung eines auf musikalischen Harmonien
beruhenden Weltengebäudes Bezug nimmt.
Während sich jedoch in den mittelalterlichen Schmuckuhren und Glockenautomaten
der Kathedralen und Rathäuser das mechanistische Weltbild und der
Mythos einer Sphärenmusik idealtypisch verbanden, überwinden die
GlockenKlangGlocken den Gleichlauf des Uhrwerks mit Hilfe des Zufalls.
Die Zufälligkeit von Harmonie, Dissonanz, Stille und somit auch
Neben- geräuschen trägt daher auf meditative Weise unserer heutigen
Erkennt- nis einer letztlich von Zufall und Chaos geprägten Welt
Rechnung.
|
|