Schallschalen II



Audiovisuelle Installation für vier Resonanzschalen, Gewürzkörner und Videoprojektion

Die Schallschalen bilden ein Ensemble von wahlweise zwei bis vier Klangobjekten, die als Bodenobjekte freistehend im Raum arrangiert werden können.
Jedes Objekt besteht aus einer gußeisernen Schale, in die frei schwingend ein Holzdeckel eingelegt ist. Auf der unteren Seite dieses Holzdeckels befindet sich ein mechanischer Schallwandler, der nicht hörbare Bassignale auf die Holzplatte überträgt. Durch die Frequenzen werden auf der oberen Seite des Holztellers abgelegte Gewürzkörner unterschiedlicher Größe und Färbung in Vibration versetzt.
Durch die gezielte Beeinflussung von Frequenz und Lautstärke können die Bewegungsmuster dieser Gewürzkörner choreografiert werden. So können die Körner fast unmerklich über die Oberfläche schleichen, in heftiger Schwingung über den Boden tanzen oder sich zu Schallknoten sortieren und an bestimmten Stellen anhäufen. Die Schallschalen bilden einen beweglichen Bildraum, der mit Hilfe von Klängen visuelle Strukturen generiert, die in ihrer Morphologie Miniaturlandschaften gleichen oder bei starker Vibration an das Krabbeln von Ameisen erinnern.

Gänzlich andere Assoziationen stellen sich ein, wenn die durch den Infraschall bewegte Fläche des Objektes mit einer Kamera gefilmt und auf einen Bildschirm oder eine Projektionsfläche übertragen wird. Die Bewegungsmuster der Partikel, ihre Vibration und ihre zum Teil sprunghaften, sehr schnellen Bewegungen erinnern an physikalische Phänomene im atomaren Bereich. Bei heftiger Bewegung aller Körner erstehen zudem Assoziationen an die Störbilder elektronischer Systeme.

Die Schallschalen wurden erstmalig in der mit Knopfkameras und Videobeamern erweiterten Version im Oktober 2006 auf PACT-Zollverein präsentiert

 

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